NEWA-LIMA

Das Projekt

Die an der Pazifikküste Südamerikas gelegene Metropolregion Lima ist mit rund zehn Millionen Einwohnern eine der am dichtesten besiedelten und trockensten Region der Welt. Die Wasserversorgung hängt traditionell von den drei Flüssen Chillón, Rímac und Lurín ab. Über ein komplexes System von Stauseen, Kanälen und Fernwasserleitungen wird dabei vermehrt Wasser aus benachbarten Flusseinzugsgebieten nach Lima umgeleitet, um die ständig wachsende Bevölkerung mit Trinkwasser zu versorgen. Vor allem in den Trockenperioden, wenn wenig Flusswasser zur Verfügung steht, sind die lokalen Grundwasserreserven essentiell. Diese wurden jedoch jahrelang übermäßig beansprucht, so dass die Entnahme zwischenzeitlich deutlich gedrosselt und zahlreiche küstennahe Brunnen u.a. wegen Versalzung ganz aufgegeben werden mussten. Eine weitere Herausforderung liegt in der Reinigung von kommunalen Abwässern. Wie in vielen Entwicklungs- und Schwellenländern, wird Abwasser in Peru überwiegend ohne ausreichende Aufbereitung in die Umwelt abgeleitet bzw. in den ariden Küstenregionen auch zur Bewässerung von landwirtschaftlichen Flächen genutzt. Hierdurch resultieren hohe Umweltbelastungen sowie Risiken für die menschliche Gesundheit.

Im Rahmen des von der Exportinitiative Umweltschutz (EXI) des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) geförderten Vorhabens soll mit der Umsetzung naturnaher, energieeffizienter Technologien im Bereich Wasser und Abwasser ein konkreter Beitrag für die nachhaltige Wasserwirtschaft in Peru geleistet werden. Dabei kommen innovative Technologien und Verfahren deutscher Unternehmen bzw. Forschungseinrichtungen zum Einsatz. Die in Deutschland und anderen Ländern der Welt  bewährte Technik der kontrollierten Grundwasseranreicherung (GWA) soll als naturbasierte Lösung (Nature-based Solution NBS) in Peru eingeführt und deren Potential zur kostengünstigen Bereitstellung von hochwertigem Brauch- und Trinkwasser in dicht bewohnten Wassermangelregionen überprüft werden.

Zur Infiltration sind zwei bislang ungenutzte Ressourcen, die winterlichen Abflussüberschüsse sowie gereinigtes kommunales Abwasser, vorgesehen. Zudem soll das Tropfkörper-Verfahren als eine optimierte, an die lokalen Verhältnisse angepasste Anlagentechnik zur Abwasserreinigung eingesetzt werden. Die Arbeiten bauen auf umfangreiche Untersuchungsergebnisse aus dem BMBF-Verbundprojekt TRUST auf.

Mit dem Projekt werden zudem über Maßnahmen der Stakeholderintegration Kooperationen und Netzwerke mit und zwischen lokalen Akteuren etabliert und gestärkt. Ergänzend ist ein intensiver Wissenstransfer, u.a. durch Schulungen zu den Themenbereichen Grundwasseranreicherung sowie Trink- und Abwasseraufbereitung, gepl

Im Projekt wird das Handlungsfeld „Wasser: Wasserversorgung und Abwassermanagement“ bearbeitet. Das Vorhaben leistet einen Beitrag zur Erreichung der Nachhaltigkeitsziele (SDGs). Zum einen bei der Erreichung des SDG 6 „Verfügbarkeit und nachhaltige Bewirtschaftung von Wasser und Sanitärversorgung für alle gewährleisten“ insbesondere durch die Verringerung der Verschmutzung, die Steigerung der Aufbereitung, des Recyclings und der Wiederverwendung, die Bekämpfung von Wasserknappheit und die effiziente Wassernutzung sowie den Schutz und die Wiederherstellung von Grundwasserleitern (SDG 6.3, 6.4, 6.6) begleitet durch die Capacity building Maßnahmen SDG (6.a). Darüber hinaus bestehen Verknüpfungen zu anderen SDGs die durch das Projekt adressiert werden.

Zum Beispiel zu SDG 3.3 und SDG 3.9, nämlich die Zahl der Krankheiten und Todesfälle durch Wasser-Verschmutzung zu reduzieren bzw. zu beenden. Außerdem wird sich das Projekt auch positiv auf die Reduzierung der Meeresverschmutzung auswirken (SDG 14.1) sowie einen Beitrag zur Erreichung des SDG 7.3 zur Verbesserung der allgemeinen Energieeffizienz leisten. Die geplante Pilotanlage stellt einen wichtigen Schritt in Richtung nachhaltigen und effizienten Ressourceneinsatz durch die Nutzung umweltverträglicher Technologien dar (SDG 9.4). und führt zur „Belebung globaler Partnerschaften für eine nachhaltige Entwicklung“ (SDG 17).
Arbeitspakete

AP 1

Organisation, Kommunikation, Öffenlichkeitsarbeit

  • Informationsmaterialen, Broschüren
  • Vorträge, Poster, Präsentationen
  • Homepage

AP 2

Abwasserbehandlung

  • Optimierung bestehender Prozesse
  • Tropfkörpertechnologie
  • Betriebsprogramm

AP 3

Hydrogeologie

  • Hydrogeologische Untersuchungen
  • Grundwassermodell

AP 4

Trink- und Brauchwasser

  • Konzept für den Bau einer Pilotanlagen
  • Konzeption der begleitenden Messprogramme

AP 5

Pilotanlagen

  • Bau und Inbetriebnahme
  • Grundwasserin- sowie Exfiltrationsanlage

AP 6

Analytik

  • Konventionelle Analytik
  • “Emerging contaminants”
  • Wirkungsbezogene Analytik

AP 7

Bewertung

  • Anforderungskatalog
  • Nationale & Internationale Standards
  • Quantitative mikrobiologische und chemische Risikobewertung
  • Handlungsempfehlungen

AP 8

Capacity Building

  • Workshops. Schulungen
  • Diskussionsplattform
  • Delegationsreise